Ober-Bessingen

1260 wird ein münenberger Lehenshof urkundlich dem Kloster Haina zugeschlagen, dies ist die erste sichere Erwähnung von Ober-Bessingen. Es ging 1436 an Solms-Lich und kam Anfang des 19. Jhdts. zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt.
1675 wurde Ober-Bessingen durch einen Brand weitgehend zerstört. Die herausragenden Bauwerke sind die Pforte und die Kirche.

Pforte

Die Pforte, das spätere Rathaus, ist eines der wenigen in hessischen Dörfern noch erhaltenen Torhäuser. Es wurde 1782 an Stelle eines älteren, 1675 abgebrannten, erbaut. Ganz symmetrisch tragen die breiten Untergeschosse ein drittes, über das Tor gebautes Geschoss. Das Dach wird bekrönt von einem quadratischen Dachreiter, den eine kuppelartige Haube abschließt.

Ev. Kirche

Die Kirche "Heiligkreuzkapelle" liegt in einem vollständig ummauerten Kirchhof. Sie ist gotisch und wurde um 1500 umgebaut. Im 16 Jahrhundert wurde sie um eine spätgotische Kapelle erweitert. Die Decke bildet ein bemerkenswertes Kreuzrippengewölbe, im Seitenschiff das Sterngewölbe. Beachtenswert sind die Schlusssteine, im Hauptschiff Wappenschild, Vierpass und Rose, im Seitenschiff ein Kopf im Blätterkranz. Die trotz niedriger Decke angebrachten Emporen zieren florale Muster Im Inneren wurden 1954 sehr sehnswerte spätgotische Wandmalereien freigelegt. Das um 1200 entstandene vergoldete Kruzifix ist eine besondere Seltenheit. Eine grundlegende Sanierung wurde 2002 abgeschlossen.